CHRONOLOGIE

 

Das 12. Jh. Nowgorod macht Ingermanland (Inkerin-maa) tributpflichtig.
1181–1195 Herrschaft des Papstes Alexander III, der verbietet, Waffen "an die Heiden von Ingria" zu verkaufen.
1240 Niederlage der Schweden gegen die russisch-ingrische Armee von Alexander Herzog von Nowgorod in der Schlacht auf dem Fluss Neva in Ingermanland.
1478 Eroberung der Republik Nowgorod durch Moskau.
1484–1486 Erste brutale Deportationen der Inkeris und Woten von Ingermanland nach Russland.
1617 Ingermanland wird von Schweden unter dem Namen Ingermanland annektiert; Friedens-Vertrag von Stolbowo zwischen Schweden und Russland; Lutherische finnische Kolonisation von Ingermanland.
1670–1734 Lebt Domenico Andrea Trezzini, erster Architekt Sanct-Petersbourgs, Baumeister vieler wichtiger Gebäude, wie die Kathedrale von St. Peter und Paul, die Zwölf Kollegien und der Menschikow-Palast.
1679–1719 Lebt Jean Baptiste Leblond, französischer Architekt, Autor der Stadtplannung von Sanct-Petersbourg sowie dessen kaiserlichen Residenzvorstädte.
1686–1743 Lebt Michail Semtzow, Architekt von Sanct-Petersbourg, Baumeister des Palais Anitschkow.
1700–1771 Lebt Bartolomeo Francesco Rastrelli, Sohn eines Bildhauers, größter Architekt von Sanct-Petersbourg, Baumeister des (dritten) Winterpalais, des Katharinenpalais in Sarskoe > Zarskoe Selo (Saarikyla "Inseldorf"), des Grand-Palais in Peterhof und vieler anderer Meisterwerke der barocken Architektur.
1703 Peter I Romanow (geb. 1672), (russischer Zar seit 1682 zusammen mit seinem Bruder Iwan V, seit 1689 Autokrat), Herrscher mit westlicher Kultur-Orientierung, gründet Sanct-Petersbourg in Ingermanland an der Stelle der schwedischen Festung Nyen (finnisch: Nevanlinna 'Neva Stadt') im Delta des Flusses Neva, nachdem er dieses finno-ugrische Land von den Schweden im Nordischen Krieg zurückerobert hatte. Eine Festung wird südwestlich von Nyen auf der Haseninsel (Jänisaari) errichtet. Ziel von Peter I war, Russland zu europäisieren. Diese Europäisierung (Verwestlichung) wurde nur in dem kleinen Gebiet des nicht-russischen Ingermanlands erreicht. Die Liebe zu Holland und die Leidenschaft, mit der Peter I russische Traditionen ausrottete und persönlich den ethnisch-russischen Adligen die Bärte abschnitt, zwingen die Vermutung auf, dass er das ethnische Russland hasste. Infolgedessen schränkte er die Orthodoxie, die traditionelle ethnisch-russische Ideologie, stark ein.  
1704 Versklavung der ingrischen Bauern;
Einweihung einer Werft auf der linken Uferseite der Neva
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1710 Ingermanland wird Russland als Provinz einverleibt, die Russifizierung der lokalen Toponyme beginnt.
Die erste öffentliche Vergnügungsveranstaltung für die Einwohner Sanct-Petersbourgs: ein Aufmarsch von mehr als 70 Zwergen in prächtigen deutschen Gewändern während der Hochzeitszeremonie von Peter Romanows Oberzwerg
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1710–1716 Errichtung des Menschikow-Palastes durch Domenico Trezzini am rechten Ufer der Neva.
1710–1794 Lebt Antonio Rinaldi, Architekt von Sanct-Petersbourg, Schöpfer der Paläste in Oranienbaum und Gatchina, sowie des Marmorpalais in Sanct-Petersbourg.
1711 Der erste Winterpalais wird auf der linken Uferseite der Neva errichtet.
1712–1733 Domenico Trezzini verwirklicht sein größtes Projekt - die St. Peter und Paul Kathedrale auf Jänisaari.
1713 Der Sitz der Hauptstadt Russlands wird von Moskau nach Sanct-Petersbourg verlegt. Alle administrativen Gebäude befinden sich am rechten Ufer der Neva.
1713–1780(?) Lebt Sabbas Czewakinski, Architekt von Sanct-Petersbourg, Baumeister der Kathedrale von St. Nikolaus, der Paläste für Grafen Scheremetjew und Schuwalow, sowie des Ermitage Diner-Hauses im Katharinenpark von Zarskoe Selo.
1714 Errichtung des Sommerpalais durch Domenico Trezzini und den Berliner Architekten Andreas Schlüter auf der linken Uferseite der Neva.
1717 Beginn der Reformen, welche traditionelle russische Verwaltungsmuster abschafften, Einführung eines Prototyps von Ministerien (sog. Kollegien), eines staatlichen Kalenders, eines staatlichen (nicht kirchen-slawischen) Alphabets, sowie einer Ausbildung nach westlichem Vorbild.
1719–1721 Der zweite Winterpalaises wird am selben Ort erbaut.
1719–1734 Das Kunstkammer-Museum entsteht durch Domenico Trezzini auf der rechten Seite der Neva.
1719–1790 Großkloster (Laura) des 'Heiligen Alexanders von der Neva' von Domenico Trezzini entsteht (vollendet durch Iwan Starow). Zentrale Stadtstraße, die von der Werft zu diesem Kloster führt, wird Newski Perspektive 'Neva-Allee' genannt.
1721 Abschaffung der orthodoxen Institution des Patriarchen; die Russisch-Orthodoxe Kirche wird der Staatlichen Synode in Sanct-Petersbourg unterstellt.
1721, 10–17 10 Die erste große öffentliche Maskerade, die den Nystad Friedens-Vertrag mit Schweden feiert: Peter Romanow tritt dabei in der Kleidung eines holländischen Matrosen auf.
1721, 22 10 Der Senat gewährt Peter Romanow den Kaisertitel und erklärt Sanct-Petersbourg zur Hauptstadt des Reiches.
1722 Demokratisierung des Adels, d.h. Einführung einer Rangtabelle für militärische und zivile Dienstleute, die jedem erlaubte, in den Erbadel aufzusteigen, indem er sich zum Rang eines Obersten oder eines Oberstaatsrats hocharbeitete.
1722–1742 Errichten der Verwaltungszentrale der Zwölf Kollegien auf der Wassiliewski-Insel (wirklicher Name: Hirvisaari "Elch-Insel") durch Domenico Trezzini.
1725, 8 02 Tod Peter Romanows, der keinen männlichen Erbfolger aus seiner zweiten Ehe hinterließ.
1725–1727 Herrschaft von Katharine I (litauisch Martha Skauranskaite, polnisch Skowronska), Tochter eines litauischen Landwirts aus Lettland, der zweiten Frau (1712) von Peter Romanow.
1726–1772 Lebt Alexandre Kokorinow, Architekt von Sanct-Petersbourg, Mitbaumeister der Akademie der Künste und Direktor der letzteren.
1727–1730 Herrschaft von Peter II Romanow (geb. 1715), Enkel Peter I und seiner ersten Frau, Sohn des Nachfolgers Alexis, der 1718 durch seinen Vater Peter I zum Tod verurteilt worden war.
1730–1740 Herrschaft von Anna Romanowa, Tochter des Zars Iwan V.
1732–1738 Der Admiralitäts-Komplex der Werft erscheint am Platz der ersten Werft gegenüber den Zwölf Kollegien.
1730(?)–1801 Lebt Georg Velten, Architekt von Sanct-Petersbourg, Entwickler des Winterpalais- Komplexes, Direktor der Akademie der Künste.
1735(?)–1812(?) Lebt Charles Cameron, Architekt von Sanct-Petersbourg, Hauptbaumeister der Admiralität 1802-1805, Baumeister des kaiserlichen Grand-Palais in Paullust (russ. Paulowsk), der Cameron-Galerie und der Achat-Räume in Saarskoje (Zarskoe) Selo.
1736–1737 Feuersbrünste vernichten zwei Drittel der Admiralitätsinsel (zwischen den Flüssen Neva und Mja, russisch Mojka); eine Kommission zum Wiederaufbau teilt die Stadt in 5 Teile: 1) Admiralitäts-Teil - von der Neva bis zum Fontänen-Fluss, 2) Gießerei-Teil - vom Fontänen-Fluss bis zur Neva und Ohta auf der anderen Seite der Neva, 3) Moskau-Teil - südwärts vom Fontänen-Fluss bis zum Katharinehof am Finnischen Haff, 4) Wassiliewski-Insel-Teil (wirklicher Name Hirvisaari "Elch-Insel"), 5) Petrograd-Teil – Petrograd-Insel (wirklicher Name Koivusaari "Birken-Insel") und die restliche Wyborg (Viipuri) -Seite. Das Verwaltungszentrum wird vom rechten Flussufer der Neva in den Admiralitäts-Teil verlegt.
1740–1741 Herrschaft von Iwan VI Johann Ulrich, Sohn von Anna Romanowa and Anton Ulrich von Braunschweig Lüneburg.
1740–1802 Lebt Vicenzo Brenna, Architekt von Sanct-Petersbourg, einer der Baumeister des kaiserlichen Grand-Palais in Paullust, Erbauer des Michaelsschlosses von Paul I.
1741–1762 Herrschaft von Elisabeth Romanowa, Tochter von Peter I aus dessen zweiter Ehe; Ende der Nachfolger der männlichen Linie der Romanow-Dynastie.
1742 Einweihung der Akademie der Wissenschaften im Gebäude des Kunstkammer- Museums.
1744–1817 Lebt Giacomo Quarenghi, Architekt von Sanct-Petersbourg, nach welchem Entwurf wurden die Akademie der Wissenschaften, das Smolny Institut, das Ermitage- Theater, die Rechnungs-Bank, der Alexander-Palais in Zarskoe Selo und andere Meisterwerke des Klassizismus errichtet.
1748–1764 Das Smolny- ("Bei den Teer-Werken") Kloster und die Smolny-Kathedrale von Bartolomeo Rastrelli entstehen. 
1752–1754 Errichtung des Stroganow-Palastes auf der Neva-Allee und am Ufer der Mja durch Bartolomeo Rastrelli.
1754–1763 Der zweite Winterpalais fällt einem Feuer zum Opfer; Bartolomeo Rastrelli errichtet den dritten Winterpalais am gleichen Ort.
1759–1783 Bautätigkeit des französischen Architekten Prof. Jean Baptiste Michel Vallin de la Mothe (1729-1800) in Sanct-Petersbourg: nach seinen Plänen entstehen das Museum Kleine Ermitage, ein Handelshof, die katholische Kathedrale der hl. Katharina auf der Neva-Allee, und andere Gebäude, die den Übergang vom Barock zum Klassizismus kennzeichnen.
1759–1814  Lebt Andre Woronichin, Professor an der Akademie der Künste, Architekt von Sanct-Petersbourg, Baumeister der Kathedrale der Kasanikone von Mutter Gottes auf der Neva-Allee, sowie des Bergbauinstituts auf der rechten Uferseite der Neva.
1760–1813 Lebt Prof. Jean Thomas de Thomon, Architekt von Sanct-Petersbourg, Baumeister der Börse auf dem Kap der Wassiliewski-Insel (Hirvisaari).
1761–1811 Lebt Andrean Sacharov, Architekt von Sanct-Petersbourg, nach dessen Projekt der zweite (heutige) Admiralitätskomplex errichtet wurde.
1762 Herrschaft von Peter III von Holstein GOTTORP (geb. 1728 in Kiel, ermordet in Ropscha auf Befehl seiner regierenden Frau Katharine II), Sohn von Karl Friedrich von Schleswig-Holstein Gottorp und Anna, Tochter von Peter I aus der zweiten Ehe. Peter III begründete die Gottorp Dynastie, welche den Familiennamen Romanow annahm. Die Politik von Peter III erweckte den Eindruck anti-russisch zu sein, weil er den Krieg gegen Friedrich II von Preußen beendete und die russischen Truppen aus dem eingenommenen Territorium zurückzog. In Wirklichkeit war dieses nur ein Vorwand für seine amoralische Frau, ebenfalls eine Deutsche, einen Staatsstreich zu organisieren und selbst die Macht zu ergreifen.
1762–1796 Herrschaft von Katharine II Sophia Charlotte von Anhalt-Zerbst. Sie trug den Beinamen "die Große", wegen ihres äußerlichen Festhaltens an der Aufklärung und der militärischen Siege des Reiches während ihrer Regierungszeit. Tatsächlich zeichnete sie sich aus als sinnliche Frau, die ihre Geliebten beim Bekleiden hoher Posten in der Verwaltung protegierte. Trotz ihrer Sympathie für die Aufklärung schaufelte Katharine II der Polnisch-Litauischen Republik das Grab, nahm teil an ihrer brutalen Vernichtung und den Aufteilungen (1772, 1793, 1795) zwischen Preußen, Österreich und Russland. 
1764–1788 Jean B.M. Vallin De La Mothe und Alexander Kokorinow erbauen die Akademie der Künste.
1766–1777 Der französische Bildhauer Etienne Maurice Falconet schafft in Sanct-Petersbourg das weltweit bekannte Denkmal von Peter I - den sogenannten Ehernen Reiter.
1768–1785 Antonio Rinaldi erbaut das Marmorpalais am linken Ufer der Neva.
1769–1848 Lebt Wassili Stassow, Architekt von Sanct-Petersbourg; Auf seine Entwürfe gehen zurück: die Kasernen von Kaiser-Pauls-Regiment auf dem Marsfeld sowie die Triumphbögen von Moskau und Narva. Er beendigte auch Bartolomeo Rastrellis Winterpalais und den Katharinenpalast in Zarskoe Selo.
1775–1849 Lebt Carl Rossi, Architekt von Sanct-Petersbourg, Baumeister des Palastes des Großfürsten Michael, des Elagin-Palastes, des Kaiserin Alexandra Drama-Theaters, der Gebäude von Senat und Synode, der Ensembles von Alexandraplatz und Rossi-Straße, wie auch des Winterpalais-Platzes mit dem Gebäude des Generalstabs.
1779–1846 Lebt Wassili Demut-Malinowski, Professor und Rektor der Akademie der Künste, Petersbourger Bildhauer, welcher die Gruppe "Die Entführung der Persephone" vor dem Bergbau-Institut schuf.
1783–1789 Die Akademie der Wissenschaften wird am rechten Neva-Ufer durch Giacomo Quarenghi erbaut.
1786–1858 Lebt Auguste Ricard de Montferrand, Architekt von Sanct-Petersbourg, Erbauer der Isaaks-Kathedrale und der Triumph-Säule Kaiser Alexanders auf dem Winterpalais- Platz.
1793–1809 Tätigkeit in Sanct-Petersbourg vom italienischen Architekten Carlo Domenico Visconti, dem Schöpfer des Mausoleums von Kaiser Paul I in Paullust.
1796–1801

 

Regierungsperiode des brillanten Petersbourgers Paul I (geb. 1754), Sohn von Peter III und Katharine II. Paul I setzte auf die Weiterentwicklung der westeuropäischen Ideen Peters I. Er wirkte aktiv darauf hin, Sanct-Petersbourg als baltische Repräsentantin der Städte des nordeuropäischen Typus und als Metropole für Russland zu formen. Als Parteigänger der lutherisch-preußischen Moralwerte und strengen Ordnung konnte er diese Liebe nur als Neigung zum Katholizismus realisieren, weil der letztere zwischen Orthodoxie und Luthertum eine Mittelstellung einnahm. Da er Ehrenmeister des Malteser Ritterordens war, wurde er für die Orthodoxie gefährlich, die das einzige Bindeglied zwischen dem westeuropäischen Sanct-Petersbourg und dem ethnischen Russland darstellte. Dieser Tatbestand wie auch formelle Unzufriedenheit mit seiner Politik in Hinblick auf England wurde von der Aristokratie benutzt, die von Katharine II korrumpiert war und keine Disziplin wünschte. Der große Romantiker wurde als Opfer der Verschwörung in seinem eigenen befestigten Schloss ermordet.
1797–1800 Erbauung des Michaelsschlosses für Paul I am Ufer des Fontänen-Flusses durch den Petersbourger Architekten Vicenzo Brenna und den russischen Architekten Wassili Baschenow. 
1798–1877 Lebt Alexandre Brullow, Architekt von Sanct-Petersbourg, auf dessen Entwurf gehen zurück das Michaelstheater, die neogotische Kirche in Pargolovo (Parkala) und andere Gebäude.
1799–1852 Lebt Karl Brullow, Sanct-Petersbourger Maler, Bruder von Alexander Brullow.
1801–1825 Herrschaft von Alexander I, Sohn von Paul I. Er setzte die Europäisierung Russlands mittels Sanct-Petersbourg fort, begriff aber schließlich den kulturellen Abgrund zwischen dieser Stadt und Russland und begann eine Politik der Polizeidiktatur. Während seiner Herrschaft wurden Georgien (1801), Finland (1809), Bessarabien (1812) und Aserbajdschan (1815) annektiert. Er wurde als Mitbegründer der Heiligen Allianz auf dem Wiener Kongress von 1815 nach dem Sieg über Napoleon berühmt. Da er mit Hilfe der Kräfte, die seinen Vater ermordet hatten, an die Macht gelangte, und da er dieses offensichtlich wusste, aber es sich zu Nutzen machte, überlebte eine Legende seiner Reue. Er soll angeblich nicht 1825 in Taganrog gestorben, sondern als russischer "Staretz" (ein frommer weiser Greiser, ganz gewöhnlich - ein Mönch) in ein Kloster geflohen sein. 
1801–1811 Die Kathedrale der Kasanikone von Mutter Gottes wird von Alexander Woronichin auf der Neva-Allee erbaut.
1801–1862 Lebt Alberto Cavos, Architekt von Sanct-Petersbourg, Baumeister des ersten Großen Theaters (ferner – des Konservatoriums) und Rekonstrukteur des Zirkus für das künftige Marientheater.
1802–1865 Lebt Andreas Stackenschneider, Architekt von Sanct-Petersbourg, Meister des Eklektizismus, Schöpfer des Belosselski-Beloserski-Palais auf der Neva-Allee, des Prinzessin- Maria-Palais, des Palais des Großfürsten Nikolaus, und des Alexis-Palais an der Mja.
1804–1810 Errichten der Börse am Kap der Wassili-Insel (Hirvisaari) mit den 2 Rostralsäulen durch Jean Thomas de Thomon.
1805–1867 Lebt Peter Baron Clodt von Jürgensburg, berühmter Bildhauer von Sanct- Petersbourg. Kopien seines Hauptwerkes – 4 Figuren, die "Die Zähmung eines Rosses" darstellend – schmücken Wien und Neapel.
1806–1808 Giacomo Quarenghi erbaut das Smolny-Institut für adlige Mädchen.
1806–1823 Umbau der Admiralität durch Andrean Sacharow.
1811–1837 Alexander Puschkin (1799-1837) in Sanct-Petersbourg, Autor der mystischen Novelle "Pique Dame" (1834) zum Petersbourg-Thema.
1813–1889 Lebt Petersbourger Nicolas Benois, Hofarchitekt von Nikolaus I und Alexander II, Schöpfer der Chor-Kapelle an der Mja, der neogotischen Kaiserlichen Pferdeställe, des Bahnhofs und des Kavallerie-Korpsgebäudes in Peterhof sowie des Sommertheaters in Paullust.
1816–1875  Lebt Apolinary Krasowski, Petersbourger Ingenieur, Begründer der Theorie des Rationalismus in der Architektur.
1818–1858 Auguste Montferrand erbaut die Isaaks-Kathedrale.
1819–1829 Das Generalstab-Ensemble von Carlo Rossi entsteht auf dem Winterpalais-Pl.
1825, 26 12 Aufstand der militärischen Truppen gegen den Absolutismus und das Leibeigentum in Sanct-Petersbourg, organisiert von der "Nordgesellschaft" der Militäroffiziere.
Am Tag der Krönung von Nikolaus I, Bruder von Alexander I, besetzten ca. 3000 Soldaten und 100 Offiziere den Senatsplatz, mit dem Ziel, die Behörden zu zwingen, eine Grundsatzerklärung zur russischen Nation abzugeben. Der Aufstand wurde wegen des Verrats seines Führers, Prinz Serge Trubetzkoi, unterdrückt.
Dies bewirkte die zunehmende Entwicklung des Polizeiregimes im Reich und den späteren Sieg des Bolschewismus 1917. Andererseits verlängerte es die Vorherrschaft von Sanct-Petersbourg als westeuropäische Metropole über das ethnische Russland
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1825–1855 Herrschaft von Nikolaus I, der einmal gestand, "keinen Tropfen russischen Bluts" in seinen Adern zu haben. Während seiner Regierungszeit wurde die nationale Befreiungsrevolte von Polen-Litauen (1830-1831) unterdrückt und die Idee der nationalen orthodoxen Ideologie für die ethnischen Russen erfunden, um neue Revolten zu verhindern.
1829–1834 Carlo Rossi errichtet die Paläste des Senats und der Synode.
1829–1894 Lebt Anton Rubinstein, Petersbourger Pianist, Dirigent und Komponist, Begründer des Konservatoriums (1862).
1833–1838 Die lutherische Kathedrale von St. Peter auf der Neva-Allee wird durch Alexander Brullow erbaut.
1839–1844 Der Prinzessin-Maria-Palais (Marienpalais) durch Andreas Stackenschneider entsteht.
1840–1893  Lebt der größte Petersbourger Peter Czajkowski (Tschaikowski), weltweit anerkannter Komponist der französischen Schule, Schöpfer der Ballette "Nussknacker", "Schwanensee", "Dornröschen", von berühmten Symphonien, Konzerten, Opern und anderen Meisterwerken der klassischen Musik.
1850 Einweihung des öffentlichen Museums Neue Ermitage, konstruiert von dem deutschen Architekten Leo Klenze (1784-1864).
1855–1881 Herrschaft von Alexandre II, Sohn Nikolaus I. Seine Herrschaft war gekennzeichnet durch viele demokratische Verbesserungen, in erster Linie und vor allem durch die Abschaffung der Leibeigenschaft. Trotzdem entwickelten sich eine Menge revolutionärer Tendenzen. Die Bewegung der "Volkswille" koinzidierte mit dem Zuwachs am ethnisch-russischen Anteil der ständigen Bewohner Sanct-Petersbourgs, herrührend vom Zufluss der Arbeitermassen in die industrialisierte Stadt im letzten Viertel des 19. Jhs. Für diese ethnischen Russen hatten die demokratischen Reformen wenig Bedeutung, weil ihnen das westeuropäische Sanct-Petersbourg selbst fremd war und daher feindlich erschien. Sie hegten eine Leidenschaft, es zu zerstören. Revolutionäre Bewegungen nahmen terroristischen Charakter an. Repräsentanten von Jiddischland (der in der "Siedlungszone" von Kurland, Litauen, Polen, Weißrussland und der Ukraine eingesperrten Juden) sowie anderer diskriminierter Nationalitäten nahmen aktiv an diesen Bewegungen teil. Alexander II wurde Opfer der wilden Morde. Dieses kann man auch als Gnade Gottes für diese gutherzige Person ansehen, die ihn von seinem Ehebruch im persönlichen Leben rein wusch. Dennoch ist der Name Alexanders II auch mit der Unterdrückung der polnisch-litauischen Befreiungsrevolte von 1863-1864 verbunden. Unter seiner Herrschaft wurde die Ideologie der Autokratie, der Orthodoxie und des russischen Nationalismus theoretisch vorgeformt; aktiv durchgesetzt wurde sie jedoch erst während der Herrschaft seines Sohns und Enkels.
1860 Alberto Cavos rekonstruiert das Zirkus-Gebäude für das Marientheater in Sanct-Petersbourg Kolomna.
1861–1916 Berühmter Dirigent, Kappellmeister des Marientheaters Komponist Eduard Naprawnik (1839, Bejst in Tschechien – 1916) in Sanct-Petersbourg.
1862 Einweihung des Konservatoriums durch seinen Gründer Anton Rubinstein im Gebäude des ehemaligen Großen Theaters gegenüber dem Marientheater.
1862–1887 Lebt Simon Nadson, herausragender Petersbourger Dichter, Vertreter der Dekadenzdichtung.
1863–1865, 1872 Bau der Reformierten Evangelischen Kirche am Ufer der Mja durch Architekten H.Bosse und K.Rachau. Nach 1917 entstellten die Bolschewiken die Kirche, indem sie dieletztere in den Kinoklub der Arbeiter der Meldewesen umwandelten.
1870–1960 Lebt Alexandre Benois, herausragender Künstler von Sanct-Petersbourg und Mitbegründer der Welt der Kunst-Gruppe sowie deren Leiter, Sohn von Nicolas Benois.
1875–1956 Lebt Reinhold Gliere, der letzte Petersbourger Komponist; er schuf die Hymne der großen Stadt.
1876–1877 Bau des Zircus von Gaetano Cinizelli durch Archtekten W.Kenel, P.Bernhardt und O.Krehl.
1880–1884 Michail Wrubel (Wróbel, 1856–1910), russischer Maler und Zeichner polnischer Abstammung, studierte und arbeitete in Sanct-Petersbourg.
1881–1894 Herrschaft von Alexandre III, Sohn von Alexander II. Dieser Kaiser regierte unter den Bedingungen der beschleunigten Russifizierung von Sanct-Petersbourg. Diese Tatsache, wie auch das erbärmliche Ende seines westernisierten Vaters, zwang Alexander III zu dem Versuch, ethnisch russisch zu werden, um sich der Nation, die seinem Reich den Namen verliehen hatte, dicht anzunähern. In dieser Hinsicht war seine Politik und die seines Sohnes, Nikolaus II, entgegengesetzt zu dem historisch westeuropäisch- orientierten Weg von Peter I, Gründer von Sanct-Petersbourg, ausgerichtet. Ein künstlicher Modus von idealisierter ethnisch-russischer Kultur setzt ein. Russische pseudo-byzantinische Kirchenarchitektur wird in Sanct-Petersbourg eingeführt, die mit seinem westlichen Erscheinungsbild disharmonierte. Gleichzeitig war jede Art von Russifizierung in allen Teilen des Reiches begleitet mit der Provokation der ethnischen Russen, die Juden zu ermorden und zu berauben. Antisemitische Mythen werden weit verbreitet, die amtliche Politik nimmt ebenfalls antisemitischen Charakter an. Die Auslandspolitik ist mehr Frankreich zugewandt und weniger an Deutschland orientiert.
1890, 19 12 Premiere der Peter Czajkowskis Oper "Pique Dame" nach Alexander Puschkin im Marientheater unter Leitung Eduard Naprawniks (Die Premieren in Deutschland: Berlin, 1907, Dresden, 1929).
1894–1917 Herrschaft von Nicolas II, Sohn Alexanders III. Nikolaus II fährt fort, einen russischen Zaren zu spielen. Unglücklicherweise schien Nikolaus II ein ziemlich beschränkter Herrscher zu sein, dessen Entscheidungen entweder fehlerhaft waren, oder zu spät kamen. Er konnte die Provokation vom 9 Januar 1905 nicht untersagen, die formell den Bruch der 1. Revolution kennzeichnete. Der Krieg gegen Deutschland war das Endresultat der russischen Verrücktheit und bedeutete das Ende von Sanct-Petersbourg und für die Gottorp- Dynastie selbst. Nach seiner Arretierung und der seiner Familie 1917 wurden sie zuerst in Tzarskoe Selo gefangen gehalten, dann in Tobolsk – und in Jekaterinburg in Sibirien. Sie alle wurden brutal von ethnischen Russen am 17. Juli 1918 in Jekaterinburg im Auftrag des bolschewikischen Degeneraten Wladimir Lenins und Jakow Swerdlows ermordet. Dieses war nicht der letzte Grund, weshalb Jekaterinburg später in Swerdlowsk umbenannt wurde. Der Mord war nicht nur wegen der Persönlichkeiten der Opfer ein historischer, sondern weil sie die ersten Opfer waren, deren Mord ein Massenmord war (zusammen mit den Bediensteten und anderen Verwandten in Alapaewsk), heimlich sanktioniert von den obersten Behörden mit amtlicher Lüge. Somit war dieses der Beginn des bolschewistischen Völkermords, der sich während der folgenden Jahrzehnte fortsetzte. Das Haus ihrer Ermordung wurde zum Pilgerziel für zahlreiche Russen in den darauf folgenden Dekaden. Deshalb ordnete Boris Jeltzin als künftiger Präsident von Russland an, das Haus zu demolieren, während er 1. Sekretär der kommunistischen Partei in Swerdlowsk war. Auf diese Weise verbündete sich der Alkoholiker Boris Jeltsin mit den ethnisch-russischen Feinden von Sanct-Petersbourg und wurde zum Teilnehmer des Mordes (alle Mörder versuchten natürlich von Anfang an alle Spuren des Mordes zu verbergen), besudelt mit dem unschuldigen Blut zumindest der Kinder, des Doktors und der Bediensteten.
1914 Sanct-Petersbourg wird in Petrograd umbenannt.
1917  Die russische Februar-Revolution schafft die Monarchie ab.
1917, 25 10 /
            7 11
Leo Trotzki organisiert den Aufstand der Bolschewistischen Sowjets gegen die Temporäre Regierung, Wladimir Lenin wird zum Kopf des blutigen ethnisch-russischen Bolschewikenstaates. Ende der Epoche der Sanct-Petersbourger Metropole, Beginn des Völkermords.